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Mit kleinen Metalldosen für Zigarettenkippen schützt Langeoog die Umwelt

Einige nutzen die kleinen Metalldosen für Muscheln und Sand, manche für Bonbons. Kinder auch gerne als Schatzkiste. „Auf jeden Fall werden sie genutzt und gut angenommen“, sagt Aggi Meiners von der Tourist-Information Langeoog. Vor allem für Zigarettenkippen, für die sie ursprünglich auch gedacht sind.

Gerade am Strand wissen viele Rauchende nicht wohin mit den Zigarettenstummeln. Vor etwa sieben Jahren kamen die ersten sogenannten Strandascher oder auch Taschenascher auf die Insel. Damals beklebten Aggi Meiners und ihre Kolleginnen sie noch selbst. Inzwischen sind die Metalldosen bedruckt mit dem Slogan: „Langeoog – Keine Haie, keine Autos, kein Müll“. Über 1.000 Stück sind im vergangenen Jahr verkauft worden.

Den Verkauf der Taschenascher sieht die Inselgemeinde als gute Möglichkeit, um Menschen zu sensibilisieren, Zigarettenstummel umweltfreundlich zu entsorgen. „Jeder Mensch ist für seine Umwelt mitverantwortlich und kann dafür sorgen, dass weniger Müll entsteht und wenn er entstanden ist, ihn angemessen entsorgen“, sagt Heike Horn, Bürgermeisterin der Insel.

Das Jugendhaus am Meer, das JAM, hat im vergangenen Jahr Dosen bemalt und als Aschenbecher neben die Bänke in der Grünanlage am Rathaus aufgestellt. Sie wurden allerdings für andere Abfälle genutzt und die Zigarettenstummel landeten auf dem Boden rund um die Bänke. Daraufhin wurden die Dosen, die das JAM auch reinigte, wieder entfernt. Ob es einen Ersatz für die Dosen gibt, ist noch nicht sicher. „Hier sind wir in der Findungsphase“, so die Bürgermeisterin. Für sie steht allerdings fest: „Auch hier gilt – Handaschenbecher sind die Lösung.“

Erhältlich sind die Taschenascher im Sportzentrum, in der Tourist-Information im Haus der Insel (HDI), im Inselbahnhof und in den Sommermonaten an den Strandkorbservice-Stationen. Der Große kostet 3,90 Euro, der Kleine zwei Euro.

-jeg-

Zigarettenstummel in der Natur
Die meisten Zigarettenfilter sind aus dem Kunststoff Celluloseacetat, der biologisch nicht abbaubar ist. Gelangt er in die Natur, zerfällt er über einen langen Zeitraum – geschätzt sind es zehn bis 15 Jahre – zu Mikroplastik.

In den meisten Fällen besteht ein Zigarettenstummel nicht nur aus dem Filter, sondern auch aus Tabakresten. Bis zu 7.000 giftige Chemikalien können in Tabak-Produkten enthalten sein. Neben Nikotin sind es weitere Giftstoffe wie Arsen, Benzol, Blei, Cadmium, Chrom und Kupfer. Für die Natur hat das fatale Folgen.

Da Zigarettenstummel nur wenige Gramm leicht sind, werden sie schnell vom Wind verweht oder vom Regen weggespült. Teils werden sie auch in Gullys geworfen, von wo sie über die Regenwasserkanalisation in offene Gewässer gelangen können. Samt aller schädlichen Inhaltsstoffe kommen sie so in Seen, Bäche, Flüsse und ins Meer, verschmutzen die Natur und gefährden Tiere und Pflanzen.