Inselkirchengemeinde verkauft Früchte für den guten Zweck
Wie Steckrüben würden sie aussehen, noch brauche es Geduld. „Die Mangos reifen nach. In drei, vier Tagen sind sie soweit. Wenn sie an der Blüte anfangen zu duften, sie auf Druck leicht nachgeben, dann kann man sie essen“, erklärt Regina Willenberg vom Kirchenvorstand der ev.-luth. Inselkirche.
Sie gehört seit Jahren zum ehrenamtlichen Mango-Verkaufsteam der Kirchengemeinde, die 1991 mit der Aktion begonnen hat. Vom 8. bis zum 12. Mai 2024 hat das Team die Früchte im Zelt vor dem „Beiboot“, dem Gemeindehaus der Inselkirche, und im Eine-Welt-Laden angeboten. So lange der Vorrat reichte. Das war bereits am Freitagnachmittag der Fall. 800 biologisch nachhaltig erzeugte Früchte aus Burkina Faso, Westafrika konnten für den guten Zweck verkauft werden.
Viele Jahre hat die Kirchengemeinde den Verkauf mit „Tikato“ aus Wetzlar organisiert, einer Basisgruppe, die mehrere Projekte in Burkina Faso betreibt. Seit sechs Jahren macht sie es in Eigenregie, wodurch die Früchte auf dem Seeweg nach Europa und nicht mehr per Luftfracht bezogen werden können. Über den Bio-Großhändler der Kirchengemeinde gelangen sie dann nach Langeoog.
Der Erlös geht seit jeher an die private christliche Berufsschule CPET in Koudougou/Burkina Faso. Die Schule wurde 1985 von der evangelischen Kirchenförderation „Federation des Eglises et Missions Evangelique (FEME) gegründet, um dem Bedarf an gut ausgebildeten Handwerkern gerecht zu werden. An der afrikanischen Schule unterrichten 60 Lehrende um die 100 Schülerinnen und 800 Schüler. „Das Land leidet seit neun Jahren unter dschihadistischem Terror, man spricht von zwei Millionen Vertriebenen und 20.000 Getöteten. Regiert wird Burkina Faso von einer Militärjunta, die sich vor eineinhalb Jahren an die Macht putschte. Unsere Unterstützung wird dringend gebraucht“, betont Frank Niemeier vom Kirchenvorstand.
In den vergangenen Jahren konnte mit dem Erlös der Langeooger Mango-Aktion die Bohrung eines Brunnens auf dem Gelände der Berufsschule ermöglicht und der Bau eines Gebäudes für den Ausbildungszweig Solartechnik unterstützt werden.
Regina Willenberg freut sich, dass die Unterstützung der Kirchengemeinde in der Schule gut ankommt. Am neugebauten Brunnen sei sogar ein Schild angebracht, das auf die Unterstützung von Langeoog hinweise, erzählt sie. Wofür der Erlös in diesem Jahr eingesetzt werde, sei noch nicht sicher. „Unsere Spende kommt dort zum Einsatz, wo es kneift. Sei es für Material oder um Räume herzurichten. Je nachdem, wo der Schuh drückt.“
-jeg-