Fotowettbewerb zum 40. Geburtstag der Inselbroschur „de Utkieker“
Eine verschneite Insel – das ist in den vergangenen Jahren immer seltener geworden. Anlässlich unseres Fotowettbewerbs zum 40. Geburtstag des Utkiekers hat uns Andreas Wolff eine kleine Auswahl seiner liebsten Langeoog-Fotos geschickt. Viele Jahre hat er seinen Urlaub im Winter auf Langeoog verbracht. Seine Fotografien erinnern an einen besonders schneereichen Inselaufenthalt im Januar 1980. Hier seine Geschichte dazu:
Seit Silvester/Neujahr 1975/76 sind meine Frau und ich über 20 Jahre regelmäßig Ende Dezember oder Anfang Januar, je nach beruflichen Möglichkeiten, zum Winterurlaub nach Langeoog gefahren. Nachdem es meiner Frau so langsam im Winter doch zu kalt wurde, sind wir auf den Sommer „umgestiegen“, und das weiterhin alljährlich bis heute. Und wohl auch noch länger, sofern das sich spürbar nähernde Alter und die für meinen Geschmack zunehmend Sylter Verhältnisse auf Langeoog dies zulassen!
„Feinkost Eckart“ im Schnee steht sinnbildlich für urgemütliche, rustikal-stille, schneegedämpfte Wintertage. Ich höre heute noch das Stampfen beim Eintritt mancher Gäste, mehr noch der alteingesessenen Langeooger, zum Schnee-Abschütteln in den dicktuchigen, dunkelroten Windfang etwa im „Lütje Hörn“. Wie urig-gemütlich war es dann immer, das auf- und abschwellende Heulen des Windes und das erleichterte, fröhlich-erwartungsvolle „Mooiiin“ zu genießen, vor allem abends! Beim morgendlichen Aufwachen hörte man nichts, außer dem Knirschen eines Fahrrades, das sich mühsam den Weg durch gefrorenen Schnee bahnte, und ein gelegentliches leises „Mooiiin“! Oder die gedämpften, gleichmäßigen Schritte eines Pferdes vor einem leise vor sich hin klappernden Fuhrwerk. Anschließend wieder Stille – nichts, einfach erholsame Stille. Auch auf dem Weg zu Eckart, lecker-knusprige Brötchen holen – und einen Flachmann Rum, für später, am saukalten, schneeverwehten Strand. Das war Erholung pur – traumhafte Erinnerungen!
Ähnliches gilt für das Ablegen im Hafen mit wehmütig-erinnerungsschwerem Blick auf die winterliche Hafen-Atmosphäre mit der 1979 gerade erst in den Dienst gestellten, neuen „Langeoog IV“, die auf ihren großen Einsatz im Sommerbetrieb wartete. Herrlich die alte Inselbahn, die auf den Anleger fuhr und ihre Gäste fast direkt in die jeweilige Fähre (damals im Winter „Langeoog I und Langeoog II“) entließ. Damals (vor allem damals!) mischte sich zu dem Abschiedsschmerz schon die große Vorfreude auf den nächsten Winter auf Langeoog, mit all‘ seiner Kälte, seinen urgemütlichen kleinen Kneipen mit den vielen netten Insulanern und dem oftmals sturmgepeitschen Meer oder mit teils meterhohen Eisschollen und Schneeverwehungen am Strand und in den Dünen. Die Langeoog-Winter vor 40 bis 45 Jahren, das waren immer erlebnisreiche und nachhaltige Urlaube – unwiederbringlich!
-Andreas Wolff-