Außentemperatur: 13°C
Betriebsklima: angenehm
Weitere Aussichten: nicht einfach, aber machbar
Liebe Langeoogerinnen, liebe Langeooger,
der erste Eintrag in dieses Klimalogbuch lautet: Der Klimadampfer Langeoog, oder sagen wir besser, der Klimaschoner Langeoog, hat abgelegt. Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben. Ich freue mich, als euer neuer Klimamanager mit an Bord zu sein. Dabei sehe ich mich weder als euren Klimakapitän, noch als ersten Klimaoffizier und schon gar nicht als den Klimaalleinunterhalter im Bordcasino, sondern, um noch ein bisschen im Bild zu bleiben, als euren Klimalotsen, der euch sicher durch die Untiefen der Veränderungen, Möglichkeiten und Fördermittel zu neuen Ufern führen soll.
Einige werden sich auf unsere Reise freuen. Andere kommen vielleicht nur zögerlich oder gar unfreiwillig mit. Wer meint, dass vom Aufbruch ins Erneuerbare-Energien-Zeitalter nichts Gutes zu erwarten sei und uns allen nur Kummer, Leid und horrende Kosten drohen, dem möchte ich mit auf den Weg geben: Nur Mut! Mehrmals in ihrer Geschichte wurde die Insel Langeoog und alles, was darauf stand, von schlimmen Sturm¬fluten heimgesucht – und nach jeder Verwüstung wieder aufgebaut. Wenn das den Menschen damals möglich war, ohne Strom, ohne Gas, ohne Bagger, ohne Telefon, ohne Internet, nur mit ihrem Willen und ihrer Hände Arbeit, dann können wir die Aufgaben unserer Zeit ebenfalls bewältigen.
Dieses Klimalogbuch soll euch künftig regelmäßig über unseren Kurs und die erreichten Ziele informieren. Im Unterschied zur seemännischen Gepflogenheit ist es deshalb öffentlich. Wenn wir alle zusammenhalten und Hand in Hand arbeiten, werden wir am Ende unserer Reise, davon bin ich über¬zeugt, eine wunderbare Insel erreichen. Mitten im Wattenmeer. Mit toller Natur, vielfältiger Kultur und lauter glücklichen Bewohnern, die sich an sauberer Energie und wirtschaftlicher Unabhängigkeit erfreuen.
In diesem Sinne: Leinen los!
Thomas