Ein Zuhause für Ohrenkneifer

Artenreiches Gartenglück im Schulgarten

Hat Spaß am Gärtnern – die Schulgarten-AG der Inselschule. Bunt angemalte Dosen und Tontöpfe hängen in den Bäumen der Inselschule Langeoog. Gefüllt sind sie mit Stroh. „Für Ohrenkneifer“, sagt Kirsten Rottmann. Sie arbeitet als Lehrerin an der Schule und leitet die Schulgarten-AG. Einmal die Woche trifft sie sich mit zwölf Schülerinnen und Schülern, mit Antje Julius und Nadine Wilts aus der Elternschaft im Garten auf dem Schulhof.

Wildblumenwiese und
Nistmöglichkeiten

Kürzlich hatte die Schule Projektwoche. Die Verschönerung des Schulhofes war eins der Projekte, die von den Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrenden umgesetzt wurde. Die Behälter für die Ohrenkneifer ein Teil davon – sie sind als neues Zuhause für die Nützlinge, die Läuse und Milben fressen, gedacht. Angelegt wurde auch eine Wildblumenwiese. Kirsten Rottmann erzählt, dass die Kinder den Grünstreifen am Zaun zwischen Schulhof und Weg abgetragen haben, Erde mit Sand mischten, verteilten und Saatgut auftrugen. „Das war viel Arbeit“, sagt die Biologielehrerin. Noch habe sie Saatgut für 2.000 Quadratmeter. Bisher blüht keine der Blumen, aber die ersten zarten Pflänzchen sind bereits zu sehen. Eine Wildblumenwiese wurde während der Projektwoche angelegt. Foto: Schulgarten-AG

Einzelne, senkrecht in die Erde gesteckte Zweige sind am Holzzaun angebunden. „Es sind Brombeerzweige. Sie bieten Bienen eine Nistmöglichkeit“, erklärt Kirsten Rottmann. Deff Westerkamp hatte die Idee dazu. Der Langeooger hilft immer wieder in der Schulgarten-AG mit, war auch bei den Projekttagen dabei. Für die Begrünung des umzäunten Fußballplatzes hat er Clematis, Efeu und Geißblatt gespendet; irgendwann soll der ganze Zaun bewachsen sein. Auch eine rund 80 Kilo schwere Lehmwand hat er mit den Kindern als Nistmöglichkeit für Bienen gebaut und mit ihnen eine Benjeshecke angelegt, die aus aufgeschichteten Ästen und Zweigen besteht und Tieren Unterschlupf bietet.

Gemüse aus dem eigenen Garten
Es gibt aber auch die Momente, wo manche Tiere lieber nicht im Schulgarten gesehen werden. „Es hat Rehfraß am Tulpenherz und im Garten gegeben“, bedauert Kirsten Rottmann. Auch die Tomaten-, Kürbis- und Zucchinipflanzen seien bei den Rehen und Schnecken beliebt gewesen.

Ein Versuch, um in Zukunft mehr von der eigenen Aussaat zu haben, ist Kupferband, das Schnecken abhalten soll. Ansonsten wird einfach weiter gegärtnert. Vor den Sommerferien gibt es noch einiges zu erledigen: Da wäre etwa der „Kampf gegen den Giersch“, sagt Kirsten Rottmann; Kräuter, Möhren und Mangold aussäen, Salatpflanzen ausbringen, Stockrosen und Wein anbinden und das regelmäßige Gießen. Überhaupt ist das Bewässern der zahlreichen Pflanzen eine der Hauptaufgaben im Schulgarten, für die sich in den Sommerferien der Inselschule bisher immer Freiwillige gefunden haben.

Was nach den vierwöchigen Ferien Anfang August sein wird, wird sich zeigen, fest steht schon jetzt, dass die Schulgarten-AG Mitte September am Schulgarten-Praxistag im Park der Gärten in Bad Zwischenahn teilnehmen wird. Der Praxistag wird vom Netzwerk-Schulgarten-Niedersachsen organisiert. Sein Ziel: Die Schulgarten-Bewegung in Niedersachsen voranbringen.

-jeg-