Archiv der Kategorie: Inselgemeinde

Gemeinde-Rat und Tat: Neues von der Inselgemeinde Langeoog

Achtung: Fahrplanwechsel
Noch bis Sonntagabend, 27. Oktober gilt der aktuelle Sommerfahrplan. Am Montag, 28. Oktober tritt bis zum 4. April 2025 der Winterfahrplan in Kraft, der am 5. April wieder vom Sommerfahrplan (bis 26. Oktober 2025) abgelöst wird. Der aktuelle Plan steht ganz hinten im „Utkieker“. Handliche Fahrpläne, etwa zur Auslage in Urlaubsunterkünften, sind zudem am Schalter im Bahnhofsgebäude und an der Tourist-Information im „Haus der Insel“ erhältlich.

Strandaufspülung
Eigentlich sollte sie bis Ende September abgeschlossen sein, nun werden Restarbeiten womöglich doch ins nächste Jahr verlegt: Die Rede ist von der Strandaufspülung vor dem Pirolatal. Nach Sandverlusten durch Sturmfluten wurde es erforderlich, an dieser Stelle wieder ein optimales Schutzniveau herzustellen.

Insgesamt 450.000 Kubikmeter Sand sollten hier mithilfe von Spezialschiffen zu einem Sanddepot als Verschleißkörper aufgespült werden, der Schutz bei weiteren Sturmfluten gewährleistet. Zuständig für die Maßnahme ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die entsprechenden Aufspülungsarbeiten begannen Mitte Juli und sollten Ende September vor Beginn der Sturmflutsaison beendet sein.

„Für die besonders gefährdeten Dünenabschnitte ist der Verschleißkörper wiederhergestellt“, teilte der NLWKN der Presse mit. „Aus technischen Gründen und witterungsbedingt hat sich die Umsetzung etwas verzögert.“ Rund 300.000 Kubikmeter Sand habe man bislang aufgespült, damit sei die Pirolataldüne vor Sturmfluten gesichert und ein Abschluss der Arbeiten im nächsten Jahr denkbar. Die Düne selbst ist für den Schutz von Teilen der Langeooger Ortslage und des Wassergewinnungsgebiets der Insel von zentraler Bedeutung.
„Die Aufspülungen sind ein Segen für die Insel“, so Bürgermeisterin Heike Horn, „es klappt immer sehr gut und wir sind froh, dass das Land Niedersachsen die Kosten trägt.“

Frauke Penning
Vom Azubi zur festen Mitarbeiterin: Nach ihrer Ausbildung im Langeooger Rathaus verstärkt Frauke Penning seit Ende Juni das Team der Personalabteilung. Aufgewachsen in Simonswolde im Landkreis Aurich, absolvierte sie nach dem Abitur an der BBS Aurich ein Freiwilliges Soziales Jahr an einer Grundschule in Emden. Im Anschluss bewarb sie sich auf mehrere Stellen, Langeoog wurde es schließlich.
Am 1. August 2021 begann die dreijährige Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten. In der Gemeinde durchlief Frauke Penning jede Abteilung, besonders gefielen ihr das Einwohnermeldeamt und die Personalabteilung. In Letzterer „landete“ sie auch nach bestandener Prüfung im Juni 2024.

Die Abteilung besteht aus Personalleiter Björn Koffinke, der langjährigen Mitarbeiterin Petra Kruse und nun auch Frauke Penning. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören unter anderem Arbeitsverträge, Gehaltsabrechnungen, Zeitkonten-Prüfungen und Versicherungsnachweise. Vorrangig ist die 23-Jährige für die rund 100 Beschäftigten der Schiffahrt der Inselgemeinde Langeoog zuständig – von den Besatzungen über Bensersiel bis Bahnhofswerkstatt.

Mit Langeoog ist Frauke Penning – dank familiärer Wurzeln – seit ihrer Kindheit vertraut. So wohnt sie jetzt bei ihrer Großmutter Hilde Heyen, pendelt zum Wochenende aber ans Festland. Denn dort gibt es etwas, das Langeoog nicht bieten kann: den „Boßelerverein ‚Ostfrisia‘ von 1922 Rahe e.V.“, kurz: BV Rahe. Hier wirft sie in der 1. Frauenmannschaft in der Landesliga. Und das bedeutet jede Menge Wochenendeinsatz an frischer Luft.

Was ihr nichts ausmacht: „Ich bin in einer Boßlerfamilie großgeworden“, lacht sie. Ihr Onkel Arno Penning ist 1. Vorsitzender des BV Rahe, sie selbst Co-Trainerin der E-Jugend. Und selbst auf Langeoog verzichtet die junge Ostfriesin nicht so ganz auf ihren Lieblingssport: „Ich habe eine Boßelkugel auf die Insel mitgenommen, zum Trainieren.“

Seniorenfeier
Am Dienstag, 10. Dezember findet die Senioren-Weihnachtsfeier der Inselgemeinde statt. Das gemütliche Beisammensein mit Kaffee und Kuchen beginnt um 15 Uhr im „Haus Meedland“. Für ein musikalisches Rahmenprogramm wird gesorgt. Die Inselgemeinde hofft auf zahlreiches Erscheinen.

Siemtje Möller auf Langeoog
Die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller kam am 13. August nach Langeoog. Zunächst besuchte die SPD-Politikerin das Zeltlager der Sportjugend Niedersachsen, um sich über die Einrichtung zu informieren. Möller war einer Einladung des Landessportbundes und der Sportjugend Wittmund gefolgt. Hintergrund des Treffens war die geplante Modernisierung des Zeltlagers (der „Utkieker“ berichtete). Das Thema Freiwilligendienste und deren Finanzierung war gleichfalls Gegenstand des Austausches: „Ich setze mich weiterhin dafür ein, dass die Mittel für die Freiwilligendienste auch in den kommenden Jahren keine Kürzungen erfahren“, betonte die Abgeordnete.

Anschließend sprach sie im Rathaus mit Bürgermeisterin Heike Horn und Christine Deuter vom SPD-Ortsverein Esens/Inseln über aktuelle Herausforderungen der Inselgemeinde. Themen waren etwa der knappe Mietwohnraum auf Langeoog sowie die geplanten Trassen unter der Insel zu neuen Offshore-Windparks in der Nordsee. Siemtje Möller: „Ich bin sehr dankbar, dass die Insulaner den Netzausbau grundsätzlich mittragen. Gleichzeitig muss der Ausbau jedoch auch den Menschen vor Ort dienen und Entbehrungen möglichst kompensiert werden.“

-köp/ut-

„Kommunale Wärmeplanung für Langeoog und ihre Chancen“

Einladung zur Bürgerversammlung – 29. Oktober im Haus der Insel (HDI)

Seit Ende März diesen Jahres liegt eine kommunale Wärmeplanung für die Inselgemeinde Langeoog vor. Die Gemeinde möchte die Einwohnerinnen und Einwohner über die Ergebnisse informieren und vorstellen, welche weiteren Schritte darauf aufbauend, geplant sind. Dafür lädt sie zur Bürgerversammlung zum Thema „Die kommunale Wärmeplanung für Langeoog und ihre Chancen“ ins Haus der Insel (Kurstraße 1) am Dienstag, den 29. Oktober von 19 bis ca. 21 Uhr ein.

Weitere Informationen auf der Gemeinde-Website www.langeoog.de unter Klimaschutzmanagement und auf dem digitalen Dorfplatz Crossiety unter www.crossiety.app.

Energietipp vom Langeooger Klimaschutzmanager

Meine besten Beratungs-Websites

„Gib jemandem einen Fisch und er hat einen Tag zu essen. Lehre ihn zu fischen und er hat ein Leben lang zu essen.“ Guter Spruch, nicht wahr? Und was lernen wir daraus? Die beste Hilfe ist die Hilfe zur Selbsthilfe!

Was fürs Essen gilt, gilt auch für die Energie. Neun Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer haben kürzlich die Möglichkeit einer aufsuchenden Energieberatung wahrgenommen, die die Inselverwaltung in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen und dem Klimaschutzmanagement des Landkreises Wittmund anbieten konnte. Dieses Angebot wollen wir gern verstetigen und bemühen uns derzeit darum, weitere Beratungstermine organisieren zu können. Für alle, die in Sachen „Heizung und Energie“ bislang noch nicht von fachkundiger Beratung profitieren konnten oder sich lieber auf eigene Faust schlau machen möchten, heute meine heißesten Website-Tipps als Klimaschutzmanager:

1. Energieberatung der Verbraucherzentrale
Von einfachen Energiesparmaßnahmen über Online-Kurse bis zu Veranstaltungen in der Region: Der Klick auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de ist immer zu empfehlen.

2. co2online – Klimaschutz, der wirkt
Das gemeinnützige Beratungsportal unter www.co2online.de hat mich unter anderem mit einem tollen Fördermittelrechner überzeugt.

Natürlich bin ich auch selbst immer an interessanten neuen Internetangeboten rund um die Bereiche Klimaschutz und Energieversorgung interessiert. Ihr habt einen (Geheim)Tipp? Schreibt mir gern an meine E-Mail-Adresse bei der Inselgemeinde Langeoog: t.hoenscheid@langeoog.de. Vielen Dank von Klimaschützer zu Klimaschützer.

Klimalogbuch Langeoog – September 2024

Eintrag vom 26. September 2024: Außentemperatur: 14°C / Betriebsklima: angenehm mild / Weitere Aussichten: Bürgerversammlung voraus!

Liebe Langeoogerinnen, liebe Langeooger,

ab 2045 ist Ende mit Erdgas in Deutschland. So viel steht fest. Nur: Was dann? Womit heizen? Wie die Wanne auf wohlige 40 Grad bringen? Und natürlich: Woher, um Himmels willen, heißes Wasser für den Tee nehmen? Für einen Ostfriesen, Ehrensache, im Zuge der Energiewende die drängendste Frage von allen.

Die Antwort darauf soll die kommunale Wärmeplanung geben, die zu erstellen den deutschen Städten und Gemeinden seit dem 1. Januar dieses Jahres im Wärmeplanungsgesetz aufgelegt ist. Sie soll den Verwaltungen und den politischen Gremien Wege aufzeigen, wie sie ihre Kommunen künftig am besten und am günstigsten mit erneuerbaren Energien versorgen können. Zugleich sollen die Bürgerinnen und Bürger Planungssicherheit erhalten im Hinblick auf die Alternative: Kann ich in meiner Gemeinde weiter mit dem Anschluss an ein Wärmenetz rechnen oder sollte ich selbst aktiv werden, zum Beispiel mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach plus einer Wärmepumpe neben dem Haus?

Die Inselverwaltung hat sehr früh die Gelegenheit ergriffen, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Wittmund eine kommunale Wärmeplanung für Langeoog erarbeiten zu lassen. Seit Ende März liegen die Ergebnisse vor. Was dabei im Wesentlichen herausgekommen ist, wollen wir im Rahmen einer Bürgerversammlung am Dienstag, 29. Oktober ab 19 Uhr im Haus der Insel vorstellen. Um die Erwartungen von vorn herein nicht zu hoch schießen zu lassen: Bis der erste Spatenstich für ein wie auch immer geartetes Wärmenetz auf der Insel erfolgen kann, werden noch Jahre vergehen. Die gute Nachricht: Potenziale für eine eigenständige Energieversorgung der Insel sind durchaus vorhanden und es gibt viele technische Möglichkeiten, sie zu erschließen. Eventuell auch ohne Spaten.

Welche Lösung für Langeoog die richtige ist, wird weiter zu prüfen sein. Wir freuen uns daher auf ein volles Haus der Insel am 29. Oktober! Immerhin geht es um etwas.

Gruß aus dem Klimabüro
Thomas

Gemeinde-Rat und Tat: Neues von der Inselgemeinde Langeoog

Mietwohnungsbau: läuft
Neuer Wohnraum mit über 40 Mieteinheiten wird laut Planung auf Langeoog entstehen. Quelle: www.hofschroeer.de.Die Errichtung von Mietwohnraum auf Langeoog wird konkret: Mehr als 40 Wohneinheiten sollen auf dem ehemaligen Internatsgelände gegenüber der Inselschule entstehen. Nach erteilter Baugenehmigung wurde das Unternehmen Hofschröer GmbH & Co. KG aus Lingen/Ems mit der Ausführung beauftragt.

Die Fertigung der Häuser wird in Holz-Raummodulbauweise erfolgen: Im Sommerhalbjahr werden die Module vorgefertigt und im Winterhalbjahr verbaut. Der Vorteil: Auf diese Weise gibt es keinen Zeitverlust durch den sogenannten „Baustopp“ gemäß der Langeooger Lärmschutzverordnung.

„Der erste Nagelschlag fand bereits statt“, teilt Bürgermeisterin Horn mit. Er erfolgte am 9. August in der Hofschröer’schen Fertigungshalle in Bad Bentheim. Dort wollen sich auch Vertreter aus Rat und Verwaltung zu einem späteren Zeitpunkt über die Teilefertigung informieren.

Baubeginn auf Langeoog ist im Spätherbst 2024: Dann wird die erste Fundamentplatte gegossen. Möglichst zum Herbst 2025 sollen die ersten Häuser stehen.

Frachtbrücken in Arbeit
Die Frachtbrücken (hier: Langeoog) sind noch nicht in Betrieb.Nachdem die Fußgängerbrücken an den Anlegern von Langeoog und Bensersiel wieder in Betrieb sind, sollen demnächst die Frachtbrücken folgen. Derzeit finden noch Hintergrundarbeiten statt, wie der Austausch von Teilen, die für die Inbetriebnahme zwingend notwendig sind. „Erfahrungsgemäß kann es, bedingt durch die Vielzahl der Gewerke, die aufeinander abgestimmt werden müssen, zeitlich zu Verzögerungen kommen. Ein verbindlicher Stichtag für den Einsatz der Frachtbrücken kann daher nicht genannt werden“, so die Inselgemeinde.

Zusatzfahrt im September
Bis die Frachtbrücken aktiviert werden, befördern die Frachter „Pionier“ und „Onkel Otto“ das Gepäck der Personenfähren separat. Um im September einen verspäteten Gepäcktransport aufgrund der jährlichen Werftzeit der „Onkel Otto“ zu vermeiden, bietet die Schiffahrt Langeoog eine zusätzliche Abfahrt (montags bis freitags um 10 Uhr) ab Bahnhof Langeoog an.

Die 10-Uhr-Abfahrt wird mit einem großen Fahrgastschiff und einem Frachtschiff durchgeführt. Die Abfahrten um 9.15 und 11.15 Uhr ab Bahnhof Langeoog werden mit reduziertem Kontingent mit der Langeoog II durchgeführt. Am Freitag, 6. und 13. September werden die Abfahrten um 11.15 Uhr ab Bahnhof Langeoog auf 11.45 Uhr verlegt. Bahnanschlüsse sind nicht gewährleistet, daher bitte auf die Abfahrt um 10 Uhr ausweichen.

Neuer Personalleiter
Heike Horn begrüßt den neuen Personalleiter Björn Koffinke. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Inselgemeinde mit ihren Eigenbetrieben sind seine Aufgabe: Björn Koffinke ist neuer Personalleiter mit Arbeitgeberrechten. Der 47-Jährige verfügt über langjährige Erfahrung im Verwaltungsbereich, ist zudem Standesbeamter. „Björn Koffinke hat sich in sehr kurzer Zeit gut eingearbeitet“, lobt Bürgermeisterin Heike Horn den neuen Personalchef.

Aufgewachsen in der sächsischen Oberlausitz, studierte Björn Koffinke Forstwissenschaften an der TU Dresden / Forstliche Hochschule Tharandt. Dort blieb der ausgebildete Forstamtsleiter zunächst fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter, ehe er für zehn Jahre als Amtsleiter in die Gemeindeverwaltung der Landstadt Elstra wechselte. Nächste Station bildete Spiekeroog, in dessen Rathaus er gut fünf Jahre als Allgemeiner Vertreter tätig war, es folgten anderthalb Jahre als Fachbereichsleiter für allgemeine Verwaltung der Samtgemeinde Esens.

Seit dem 15. Juli ist das Langeooger Rathaus seine Wirkungsstätte. Als Personalleiter folgt er auf Elke Schröder, die das Amt 28 Jahre versah. Björn Koffinke ist verheiratet und lebt in Wittmund. Das fast tägliche Pendeln zur Insel macht ihm nichts aus: „Die Arbeit gefällt mir – wie auch Langeoog –sehr gut.“ Ein bis zwei Tage in der Woche arbeitet er im Fährhaus Bensersiel, denn auch hier gilt es, das Personal zu betreuen.

In seiner Freizeit ist Björn Koffinke dem Sport verbunden: Über 20 Jahre war er Schiedsrichter der Leichtathletik – sowohl bei Weltmeisterschaften als auch in leitender Funktion in Sachsen.

Digitale Strandkorbvermietung
Seit dieser Saison können Tagesstrandkörbe bequem mit dem Smartphone online gebucht werden – von jedem Punkt der Erde aus und zeitlich auch weit im Voraus. Die bisherigen ­Erfahrungen sind durchweg positiv, wie die Inselgemeinde mitteilt. Im nächsten Schritt wird daher das Strandkorb­management weiter modernisiert und auf Mehrtages-Strandkörbe ausgedehnt. – Für die Saison 2025 ist geplant, eines der bereits am Markt ­bestehenden digitalen Buchungssysteme aufzusetzen. Der künftige Partner soll per Ausschreibung gewonnen werden. Bürgermeisterin Heike Horn: „In der digitalen Strandkorbvermietung liegt die Zukunft.“

Tourismusmanagement
Neue Wege im Tourismus: Im Mai 2024 übernahm die Hamburger GLC Glücksburg Consulting AG das Interimsmanagement für den Tourismus-Service Langeoog; Interimsmanager vor Ort ist Thomas Döbber-Rüther. Zunächst wurde in einer Analyse das Potenzial des Tourismus-Service zu dessen Optimierung herausgearbeitet.

Nach einer Präsentation vor dem Gemeinderat im Juli und einer Ergebnisvorstellung im Betriebsausschuss Mitte August besteht „Einmütigkeit beim Gemeinderat, dass das bislang als erfolgreich empfundene Interimsmanagement fortgesetzt werden soll“, wie Bürgermeisterin Heike Horn berichtet. Dies könnte – nach erfolgter Ausschreibung – ab Januar 2025 geschehen.

Arztwechsel?
Georg Licht, Facharzt für Allgemeinmedizin, geht zum 30. September 2024 in den Ruhestand und kehrt dann zurück ans Festland. Am 1. Juli 2019 übernahm er die Praxis am Fährhusweg von seinem Vorgänger Dr. Jürgen Raddatz, der sie 15 Jahre lang geführt hatte. Eine konkrete Nachfolge besteht bislang noch nicht, aber: „Die zuständige Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen steht mit Interessenten im Austausch“, teilt die Inselgemeinde mit.

-köp/ut-

Gemeinde-Rat und Tat: Neues von der Inselgemeinde Langeoog

Schließfächer im Inselbahnhof
Neue Schließfächer in der Vorhalle des Langeooger InselbahnhofsFür Transparenz sorgen die neuen Schließfächer in der Vorhalle des Inselbahnhofs: Türen aus Plexiglas erlauben einen Blick auf den Inhalt der insgesamt 18 Aufbewahrungsfächer. Schlüssel sind am Schalter gegen 5 Euro Pfand erhältlich. Bei der Rückgabe werden davon 2 Euro als Verwahrungsgebühr einbehalten.

Installiert wurden die neuen Schließfächer bereits im Frühjahr 2024. Die alten mit Metalltüren waren vor längerer Zeit entfernt worden. „Die Möglichkeit der Gepäckaufbewahrung im Bahnhof war ein Wunsch vieler Gäste“, berichtet Bürgermeisterin Heike Horn. „Die Inselgemeinde freut sich daher, ihnen diesen Service wieder anbieten zu können.“

Kinder- und Jugendbeiratssitzung
Zu seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien kam am 4. Juli der im Februar gewählte Kinder- und Jugendbeirat zusammen. Die öffentliche Sitzung fand im Ratssaal statt. Da es inhaltlich um das Thema Sport ging, war als Gast (und Referent) der TSV-Vorsitzende Heiko „Paddy“ Recker eingeladen. Ende Februar nahm der Kinder- und Jugendbeirat seine Arbeit auf. Foto: W. Schreiber/Inselgemeinde Er berichtete den Beiratsmitgliedern von Sportmöglichkeiten im Verein und auf der Insel. Der Beiratsvorsitzende Tamme Donner dankte dem TSV-Chef für dessen Ausführungen.
Im Anschluss stellte der Beirat einen Antrag auf die Installation von Outdoor-Fitnessgeräten für Insulaner. „Ein Knackpunkt ist etwa die Wahl des geeigneten Geländes, da aus Versicherungsgründen eine Aufsichtsperson vorhanden sein muss. Der TSV-Sportplatz entfällt daher“, erklärte Bürgermeisterin Heike Horn. Die Idee eines solchen Fitnessparcours werde aber von der Verwaltung unterstützt.

Der ehrenamtliche Beirat nimmt die Wahrung und Vertretung der Interessen von Jugendlichen wahr. In diesem Sinne ist er auch Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche der Insel. Detaillierte Infos auf http://www.gemeinde.langeoog.de unter „Bürgerinfo / Kinder- & Jugendbeirat“.

Tourismusmanagement
Vor Ort aktiv: Interimsmanager Thomas Döbber-Rüther.Seit Mitte Mai 2024 hat der Tourismus-Service Langeoog die Hamburger GLC Glücksburg Consulting AG mit dem Interimsmanagement für den Tourismus beauftragt. Als Interims- manager vor Ort agiert Thomas Döbber-Rüther. In einer sechswöchigen Analyse wurden zunächst die Potenziale erfasst, um den Tourismus-Service zu optimieren.

Mitte Juli erfolgte eine Präsentation der Ergebnisse vor dem Gemeinderat. Die organisa-torischen Veränderungsvorschläge seien, so die Bürger- meisterin, vom Rat einmütig gesehen worden, müssten aber noch intern formuliert und aufbereitet werden. Im Rahmen einer Betriebsausschusssitzung am 12. August solle das Resultat, soweit vom Rat verabschiedet, vorgestellt werden. Im Wesentlichen gehe es darum, Serviceverbesserungen für Gäste im Tourismus zu erzielen.

Mietwohnungsbau
Neuer Mietwohnraum auf Langeoog: So sieht die Planung aus. Foto: www.hofschroeer.deDer (Bau-)Stein kommt ins Rollen: Die geplante Errichtung von Mietwohnraum auf Langeoog nimmt Gestalt an. „Wir sind glücklich, dass die Finanzierung steht“, erklärt Bürgermeisterin Heike Horn im Namen von Rat und Verwaltung. Nach dem ­positiven Förderbescheid durch die NBank kann es im Spätherbst 2024 losgehen.

Mehr als 40 Wohneinheiten sollen dann auf dem ehemaligen Internatsgelände gegenüber der Inselschule ent- stehen (der „Utkieker“ berichtete wiederholt). Zehn Millionen Euro erhält die Inselge- meinde für den Bau von etwa 34 geförderten Wohnungen. Weitere zehn Wohnungen werden errichtet, die ohne Wohnberechtigungsschein bezogen werden können. Beauftragt ist die Bauunternehmung Hofschröer GmbH & Co. KG mit Sitz in Lingen/Ems: Auf ihrer Website www.hofschroeer.de hat sie das Projekt bereits angezeigt. Darin ist die voraussichtliche Bauzeit bis Mai 2026, das Auftragsvolumen mit 13,7 Millionen Euro angegeben.Auf dem Gelände gegenüber der Inselschule (l.) sollen mehr als 40 Wohneinheiten entstehen.

Die Fertigung der Häuser wird in Holz-Raummodulbauweise erfolgen: Im Sommerhalbjahr werden die Module vorgefertigt und im Winterhalbjahr verbaut. Der Vorteil: Auf diese Weise wird ein Zeitverlust durch den sogenannten „Baustopp“ gemäß der Langeooger Lärmschutzverordnung vermieden.
Am 9. August ist es soweit: In der in Bad Bentheim gelegenen Fertigungshalle der Firma Hofschröer soll der „erste Nagelschlag“ erfolgen. Dazu eingeladen sind auch Vertreter aus Rat und Verwaltung, die sich vor Ort über die Teilefertigung informieren wollen. Ziel ist es, dass zum Herbst 2025 die ersten Häuser auf Langeoog stehen.

Anlegebrücken
Noch ist die Frachtbrücke inaktiv. Mit den neuen Fußgänger- und Frachtbrücken an den Anlegern von Langeoog und Bensersiel geht es voran. Nach Bensersiel ist nun auch die Fuß- gängerbrücke auf Langeoog in Betrieb: „Hier haben wir längere Zeit auf ein Ersatzteil gewartet“, teilt die Inselgemeinde mit.

Derzeit nicht am Start sind die beiden Frachtbrücken, an denen noch Veränderungen vorgenommen werden müssen. „So sind Teile im Stahlbau neu zu fertigen, was Vorlauf braucht.“ Zudem müssen die im Juni 2020 eingesetzten, 45 Tonnen schweren Frachtbrücken noch einmal angehoben werden. „Das hierfür benötigte Gerät, etwa ein spezieller Schwerlastkran, steht nur begrenzt zur Verfügung.“
-ut/köp-

Infoabend: Zukunft des Kurviertels

Bürgerveranstaltung der Inselgemeinde am 17. Juni informierte über Planungen zu HDI und KWC

Wie steht es langfristig um die Entwicklung des Kurzentrums, speziell um „Haus der Insel“ (HDI) und Kur- und Wellness-Center (KWC)? Klärung wird von einem Interessenbekundungsverfahren (IBV) erwartet. Den aktuellen Stand zum IBV präsentierte die Inselgemeinde auf einer Bürgerinformationsveranstaltung am Montagabend, 17. Juni 2024 im großen Saal des HDI.

Referenten waren Detlef Jarosch vom Hamburger Beratungsunternehmen Project M GmbH und Dr. Christian Teuber von der Kanzlei Baker Tilly. Project M hat schon die Entwicklung eines Tourismuskonzeptes für Langeoog begleitet und bereitet mit Baker Tilly nun auch die europaweit erfolgende Leistungsbeschreibung für die Ausschreibung vor. Kernpunkt ist ein ­europaweiter Teilnahmewettbewerb zur Gewinnung eines ­Investors für einen Beherbergungsbetrieb, sprich: Hotel mit Veranstaltungsangebot, auf dem Wege der Überlassung der Liegenschaften KWC und HDI.

Bürgermeisterin Heike Horn begrüßte die zahlreichen Anwesenden und umriss die Ausgangslage, die durch das sanierungsbedürftige Kurzentrum geprägt ist. Detlef Jarosch re- kapitulierte den Sachstand zum Tourismuskonzept mit der ­Positionierung Langeoogs als „Natur-Sport-Insel fürs Leben“. Die inhaltlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Investoren- und Betreibergewinnung sowie die Vorgehensweise und Inhalte der Ausschreibung beschrieb Dr. Christian Teuber. Beide Referenten betonten, dass zuvor klarer Konsens vorhanden sein müsse, um einen Investor gewinnen zu können.
In der anschließenden Fragerunde, die bei aller Emotionalität sachbezogen verlief, wurden die unterschiedlichen Standpunkte innerhalb der Bürgerschaft deutlich. Den vielfältigen Beiträgen gemeinsam war der Wunsch nach einem guten ­Abschluss des Verfahrens.

-köp-

Zwei Manager für Langeoog

Tourismus und Klimaschutz zukunftsfähig aufstellen

Geballte Man(ager)power stellte Bürgermeisterin Heike Horn auf einem Pressetermin im Rathaus am 18. Juni vor: Thomas Döbber-Rüther tritt als Interimsmanager für Tourismus in Erscheinung, während Thomas Hönscheid die neu geschaffene Stelle des Klimaschutzmanagers mit Leben füllt.

Interimsmanagement Tourismus
Seit dem 15. Mai 2024 hat der Tourismus-Service Langeoog die GLC Glücksburg Consulting AG mit dem Interimsmanagement für den Tourismus beauftragt. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg unterstützt auf vielgestaltige Weise etliche kommunale Tourismusbetriebe zwischen Nord- und Ostsee, Spreewald und Harz. Operative Kraft und „das Gesicht“ von GLC auf Langeoog ist Thomas Döbber-Rüther.

Geboren und aufgewachsen im Emsland, greift der Hotelier aus Waren / Müritz als gelernter Koch und studierter Betriebswirt auf 40 Jahre Berufs- erfahrung in Hotellerie und Tourismus zurück. Seit Mitte 2023 ist der 58-Jährige bei GLC für die Bereiche Destinationsmanagement, Tourismus und Marketing zuständig. Heike Horn unterstrich, dass die GLC ein Unternehmen sei, dass seit 30 Jahren Kommunen berate oder deren Tourismusgeschäft wahrnehme. Was Thomas Döbber-Rüther spezifizierte: „Die GLC betreut aktuell neun Destinationen mit 15 Orten von Friedrichskoog bis Bad Sachsa als Geschäftsbesorger für die Kommunen.“

Aufgabe auf Langeoog ist es zunächst, in einer sechswöchigen Analyse die Potenziale zu erfassen, um den Tourismus-Service zu optimieren: Befragt wurden Mitarbeiter, Gäste und Akteure vor Ort. Deren Offenheit lobte Thomas Döbber-Rüther ausdrücklich: Gemeinschaftsgeist und eine gute Grundstimmung seien wichtig für den Tourismus. Die Auswertung der Daten erfolgt bei GLC in Hamburg. Mitte Juli werden die Ergebnisse der Kommune vorgestellt: „Wir werden Vorschläge machen, was wie verbessert werden kann.“ Danach könnten, je nach Ratsbeschluss, bis zum Jahresende erste Themen angegangen werden.

Klimamanagement
Zum 1. Juni 2024 nahm Thomas Hönscheid, studierter Volkswirt aus dem Rhein-Main-Gebiet, seine Arbeit als Klimaschutzmanager auf. Die Stelle wird zu 75 Prozent vom Bundes- ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert, zunächst für zwei Jahre. In dieser Zeit ist seine Aufgabe, ein integriertes Klimaschutzkonzept zu entwickeln. Der „Fahrplan“ soll Langeoog in den Sektoren Bauen und Wohnen sowie öffentliche Einrichtungen bis 2040 CO2-neutral machen. Ausgangspunkt ist der im März 2024 aufgelegte kommunale Wärmeplan für Langeoog. Gleichfalls auf der Agenda steht die Information der Langeooger Bevölkerung und der Betriebe. Bedarf bestehe etwa beim Thema Heizungsaustausch, so Thomas Hönscheid. Dies könne durch Workshops in Kooperation mit dem Landkreis geschehen, durch Info-Projekte wie einer „Klimathek“ mit Büchern und Videos zum Thema oder einem regelmäßigen „Klimalogbuch Langeoog“.

Thomas Hönscheid lebt seit sechs Jahren in Ostfriesland, wo er unter anderem als Redakteur einer Tageszeitung tätig war. Erfahrung im Klimaschutz bringt der gebürtige Hesse Jahrgang 1961 aus seiner Tätigkeit als Citymanager der Stadt Norden mit sowie aus Klimaprojekten für Energieerzeuger, Banken und Bürgerinitiativen. „Ozonloch, Waldsterben, Startbahn West“ waren prägende Themen seiner Jugend: „Dafür habe ich vor 40 Jahren Volkswirtschaft studiert: um Ökonomie und Ökologie unter einen Hut zu bringen.“

-köp-

Gemeinde-Rat und Tat: Neues von der Inselgemeinde Langeoog

Kinder- und Jugendbeiratssitzung am 4. Juli
Der im Februar gewählte Kinder- und Jugendbeirat hat seine Arbeit aufgenommen. Die nächste Sitzung, auf der zahlreiche Themen erörtert werden, soll am Donnerstag, 4. Juli um 16 Uhr im Ratssaal stattfinden. Die Sitzung ist öffentlich – und die Langeooger Bevölkerung herzlich eingeladen, ihr beizuwohnen.

Der ehrenamtliche Beirat nimmt die Wahrung und Vertretung der Interessen von Jugendlichen wahr. In diesem Sinne ist er auch Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche der Insel. Detaillierte Infos stehen auf https://gemeinde.langeoog.de unter „Bürgerinfo / Kinder- & Jugendbeirat“.

Kirchstraße fertig
In frisch renoviertem Glanz erstrahlt seit Anfang Juni die Kirchstraße. Junger Baumbestand flankiert die komplett neu gepflasterte Straße und verleiht ihr den Charakter einer Allee. Mit der Erneuerung des Straßenpflasters verschwand zudem der Bordstein – das Niveau von Straße und Bürgersteig ist nun barrierefrei angeglichen.

Auch wenn eine Umbenennung in Kirchallee nicht in Erwägung gezogen wird, ist die Freude in der Kommune entsprechend groß: „Die ansprechende Renovierung trägt sehr zu einem schöneren Ortsbild bei. Hier gab es auch schon viel Lob von Gästen“, teilt Bürgermeisterin Heike Horn mit.

Seit Ende 2019 wurde die Kirchstraße in voller Länge, beginnend beim Seniorenhus „bliev hier“ bis zum Rathaus, von Grund auf saniert. Bauherrin ist die Inselgemeinde, ausführendes Unternehmen die Herfeld GmbH aus Rechtsupweg. Die Arbeiten verteilten sich auf mehrere Abschnitte, die jeweils in den Winterperioden erfolgten. Dabei wurden die alten Betonplatten aufgenommen und, wie zuvor in der Hauptstraße, durch Modena-Pflaster der Farbe Montana ersetzt. Neben der Straßendecke wurde auch die Regen- und Schmutzwasserkanalisation erneuert.

Kita „Wichtelnüst“ in neuer Trägerschaft
Ende 2023 gab die Inselgemeinde bekannt, dass sie per 2025 die Trägerschaft der Kindertagesstätte „Wichtelnüst“ an den Landkreis zurückgebe, der per Gesetz dafür zuständig sei. Nun wurde nach Beschluss des Kreisausschusses ein neuer Betreiber für die 1971 eröffnete Einrichtung gefunden: In einem Bewerbungsverfahren erhielt die „AWO Soziale Dienste Bezirk Hannover gGmbH“ den Zuschlag für die Trägerschaft ab dem 1. Januar 2025.

Der Verband punktete zum einen damit, seit 78 Jahren Kindertagesstätten zu betreiben (derzeit 85 Trägerschaften in 39 Kommunen). Zum anderen ist er seit 1979 Träger der AWO LangeoogKlinik am Süderdünenring, was Synergieeffekte bringt. So könnten etwa die Einrichtungen der Klinik mitgenutzt werden, außerdem würde die AWO „aktive Wohnraumbeschaffung für Mitarbeitende“ leisten.

Bürgermeisterin Heike Horn zeigte sich überzeugt, dass die Übernahme der Betreiberschaft „für Kinder, Eltern, Mitarbeiter und Langeooger Arbeitgeber eine vierfache Win-Situation“ sei. „Diese Form der pädagogischen Betreuung hätte die Gemeinde nie leisten können“, da zum Beispiel etwaige Personalausfälle besser überbrückt werden könnten. „Ich freue mich, weil es definitiv eine große Verbesserung für alle darstellt“, zumal der Betrieb in den bestehenden Räumen erhalten bleibe.

„Neues KWC“: Stand der Dinge
Der als „neues KWC“, bekannte Anbau am Freizeit- und Erlebnisbad steht vor der Vollendung. Aktuell läuft noch der Innenausbau des Gebäudes, das später den Anwendungsbereich des Kur- und Wellness-Centers (KWC) beherbergen soll. Neben einer Kur- und Anwendungsabteilung ist auch ein Wellnessbereich vorgesehen, der eine Verbindung zum Sauna- und ­Badebereich erhalten soll. Geplant ist ferner, die Tourist-Information dauerhaft in dem Neubau unterzubringen. Derzeit wird das Mobiliar geliefert und installiert. Im Außenbereich fehlt noch eine Stahlblende im Übergang zwischen Fensterprofil und Fußboden. Da die auf Langeoog geltende Lärmschutzverordnung auch die Kommune als Bauherrin einschließt, können Restarbeiten erst im Herbst erfolgen.

Neue Zweitwohnungssteuersatzung für Langeoog
Aufgrund einer geänderten Rechtsprechung musste die Inselgemeinde Langeoog ihre Satzung überarbeiten. Hintergrund war eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Lüneburg zur Zweitwohnungssteuersatzung von Baltrum.

Diese war für rechtswidrig erklärt worden mit der Begründung, dass in einem Gebiet, in dem Ferienwohnungen die Regel und dauerhaft vermietete Wohnungen die Ausnahme seien, es geradezu fernliege, als Vergleichsmiete für eine selbstgenutzte Ferienwohnung auf die ortsübliche Nettokaltmiete von dauerhaft vermieteten Wohnungen abzustellen. Als Bemessungsgrundlage für die Steuer müssten vielmehr die entgangenen Mieteinnahmen zugrunde gelegt werden. Da auf Langeoog die Wohnverhältnisse ähnlich wie die von Baltrum sind, war klar (und wurde so auch vom Verwaltungsgericht Oldenburg bestätigt), dass auch die bis dahin geltende Langeooger Zweitwohnungssteuersatzung rechtswidrig ist.

Um eine regelmäßige Veranlagung auch weiterhin zu ermöglichen, hatte die Inselgemeinde umgehend damit begonnen, eine Schätzungsgrundlage für Mieteinnahmen für Ferienwohnungen zu ermitteln. Hierzu wurde ein umfangreicher Fragebogen an alle Zweitwohnungsbesitzer und auch an alle Vermieter von Ferienwohnungen verschickt. Auf Basis der Auswertung wurde dann 2023 eine neue Satzung erlassen, die aufgrund der geänderten Voraussetzungen auch etliche weitere Neuerungen mit sich bringt. So musste etwa ermittelt werden, wie viele Tage im Jahr eine Ferienwohnung üblicherweise vermietet wird. Da die Inselgemeinde Langeoog die erste Gemeinde ist, die die neue Rechtsprechung umgesetzt hat, steht sie damit auch vor besonderen Herausforderungen. Es gibt keine Mustersatzung oder weitere Rechtsprechung, auf die hier zurückgegriffen werden kann.

Sowohl die Inselgemeinde als auch das Gericht betreten hier sozusagen Neuland. Gegebenenfalls müssen, abhängig von gerichtlichen Entscheidungen, noch Anpassungen vorgenommen werden. So wird die Satzung aktuell auf Basis eines Beschlusses des Verwaltungsgerichtes Oldenburg in einem Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes in zwei Punkten angepasst.

-ut/köp-

Bürgermobil, Dorf-App und mehr

Projekte und Pläne: Cornelia Bittner seit 500 Tagen als Insellotsin für den Bereich Gemeinwesenarbeit bei der Inselgemeinde

Insellotsin Cornelia Bittner. Foto: Philip SchneiderSeit gut 500 Tagen, genauer: seit Januar 2023, ist Insellotsin Cornelia „Conny“ Bittner bei der Gemeinde tätig. Ihre Aufgabe ist die Entwicklung des Gemeinwesens. Gemeinwesenarbeiter sind Menschen, die in einer Gemeinde arbeiten, um das Leben für alle besser zu machen. Was bedeutet das konkret?

„Die Gemeinwesenarbeit richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger. Ziel ist es, die Lebenssituation und Lebensqualität zu verbessern. Es geht also um das Zusammenleben, das Zusammenwirken und das Miteinander der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt die Insellotsin. Gemeinwesenarbeit brauche es, weil „es wichtig ist, dass sich Menschen gegenseitig unterstützen und füreinander da sind.“ Und „weil eine starke Gemeinschaft ein besseres Zusammenleben ermöglicht.“ Der Nutzen für die Bürger liege auf der Hand: „Gemeinwesenarbeit schafft eine lebendige und aktive Nachbarschaft und bietet Unterstützung und Hilfe bei Problemen.“

Inzwischen hat Conny Bittner auf Langeoog schon einiges bewegen sowie Anregungen und verschiedene Projekte aus der Bevölkerung begleiten können, wie das monatliche Bürger-Frühstück, das abendliche „Grillen und Chillen“, das Bürgermobil und vieles mehr.

Bürgermobil
Vom Start weg erfolgreich entpuppte sich das am 1. Dezember 2023 eingeführte „Bürgermobil“: Der ehrenamtliche Fahrdienst für Mobilitätseingeschränkte mit Erstwohnsitz auf Langeoog wird von vielen Menschen dankbar angenommen (der „Utkieker“ berichtete). Das vorerst angemietete Fahrzeug soll, entsprechende Fördermittel vorausgesetzt, nach Möglichkeit fest angeschafft werden.Überraschung zum Muttertag: Christa Vestering und Ehemann Jonny im Bürgermobil. Foto: Frank Düll

Den Fahrdienst leistet eine Gruppe von freiwilligen Fahrern und Helfern, sie sich über Verstärkung sehr freuen würde: „Damit dieses Projekt auch in Zukunft viele unserer Mitbürger glücklich macht, suchen wir weitere Herzensmenschen, die ­anderen gern helfen wollen“, erklärt Katja Prester vom Bürgermobil-Team. Die Voraussetzungen, um Teil des Teams zu werden, können im Rathaus bei Conny Bittner erfragt werden – Kontakt: Rathaus Zimmer 3, Tel. 04972/693-152, Mobil-Nr. 0162-297-4755, E-Mail c.bittner@langeoog.de.

Welche Lebensfreude das Bürgermobil freisetzen kann, berichtet Frank Düll, Sprecher des Fahrteams, an einem Beispiel: „Die Tochter von Christa Vestering hat zum Muttertag eine Tour mit dem Bürgermobil eingefädelt, um sie zu überraschen. Nur ihr Vater Jonny war eingeweiht. Die Tour führte an den Kleingärten vorbei bis zur Mole am Flinthörn, wo Tochter Martina mit einem Picknickkorb auf ihre Mutter wartete. Die war total überwältigt – und auch über das Blumensträußchen, das ihr das Bürgermobil-Team überreichte, sehr erfreut.“

Digitale Dorf-App in Vorbereitung
Um Gemeinde und Bürger zu verbinden, ist eine digitale Dorf-App in Vorbereitung. Als Plattform für diese Form der Bürgerbeteiligung wurde die Dorf-App „Crossiety“ gewählt. Sie kann sowohl auf dem Computer als auch auf dem Handy genutzt werden und enthält eine Vielzahl an Funktionen: „Der virtuelle Dorfplatz kann als Marktplatz, zur Gruppenerstellung von Vereinen und anderen Interessensgruppen genutzt werden und soll eine einfache ­digitale Kommunikation ermöglichen“, so Conny Bittner. Am Freitag, 21. Juni soll ein Infonachmittag für alle Interessierten stattfinden.

Darüber hinaus ist für die nähere Zeit eine Hütte zur Lebensmittelrettung geplant, die frei zugänglich für alle sein soll. Ende Mai bereits angelaufen ist eine Zusammenarbeit zwischen Susanne Wübker (kath. Gemeinde St. Nikolaus), Monika Palutke (Moin Miteinander Langeoog/Kubus e.V.) und der Insellotsin. Beabsichtigt ist, „vor Ort einen Begegnungsraum zu schaffen sowie soziale Angebote für alle Zielgruppen zu ermöglichen“, so Conny Bittner. Das reicht von der monatlichen Beratung durch den sozialpsychiatrischen Dienst bis zur „Mocktail“-Party vom 27. Mai; weitere Aktionen sind in Planung.

Mittsommerfest am 21. Juni
Das Angrillen am 29. April am JAM war ein geselliger Treff für Bürgerinnen und Bürger. Hier steigt am 21. Juni auch das „Mittsommerfest“. Foto: Tina SeppeltZudem steigt am 21. Juni 2024 ab 19 Uhr im „Jugendhaus am Meer“ (JAM) das große „Mittsommerfest“ – eine Kooperation von JAM, „Moin Miteinander Langeoog/Kubus e. V.“ und der ­Insellotsin-Gemeinwesenarbeit.

„Wir wollen grillen und bei Salaten, Baguettes, Würstchen, Getränken, schöner mittsommerlicher Deko und guter Musik den Abend gemeinsam ausklingen lassen. Auch für vegetarische Grillwürstchen wird gesorgt, sodass jeder auf seine Kosten kommt“, erklärt Conny Bittner. Und JAM-Leiterin Tina Seppelt ergänzt: „Vielleicht kann hieraus künftig eine neue Tradition entstehen.“

-köp/ut-