Hermann Breulmann ist für Insulaner und Gäste da
Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Für einige Wochen gestalten sie Gottesdienste, halten Vorträge und führen Seelsorge-Gespräche. In der katholischen Gemeinde gehören auch Taufen und Trauungen dazu; in der Inselkirche geschieht dies in Ausnahmefällen.
Kurpastor Hermann Breulmann
Vom 21. Oktober bis zum 03. November 2024 kümmert sich Hermann Breulmann als Kurpastor um die katholische Kirchengemeinde auf Langeoog und um Gäste, die Beistand und Gespräche suchen. Hermann Breulmann kommt aus Berlin. Er gehört dem Jesuitenorden an. Er ist 76 Jahre alt, war nach seiner Promotion zunächst Hochschulpfarrer in Hamburg, dann ein Jahr in Mexiko. Nach dieser Zeit wurde er Geistlicher Rektor der Begabtenförderung der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk in Bonn. Dann schloss sich die Zeit als Rektor des Canisius-Kollegs in Berlin an. Am Ende dieser Zeit ging es nach Süden, nach München als Rektor der Innenstadtkirche Sankt Michael mit einer berühmten Tradition der Kirchenmuik. Dann wieder in den Norden, nach Hamburg als Geistlicher Rektor an die Katholische Akademie. Nach einigen Jahren in Osnabrück lebt er jetzt wieder in Berlin am Lietzensee in Charlottenburg an der Jesuitenpfarrei Sankt Canisius.
Welche Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche haben Sie an Ihren Inselaufenthalt?
Ich kenne die Insel Langeoog schon seit einigen Jahren. Wie alle Urlauber freue ich mich auf eine Zeit ohne Handy und den Lärmteppich von Berlin. Manchmal gibt es auch ein überraschendes Wiedersehen mit Urlaubern aus früheren Jahren in der Kirche. Dann gibt es einen Klönschnack im Anschluss an die Messe nach dem Motto: Was hat sich in den letzten Jahren getan, wissen Sie noch damals auf der Insel? Was machen ihre Kinder?
Per pedes, mit dem Rad oder der Kutsche – Langeoog ist eine autofreie Insel. Wie erleben Sie diese Art der Mobilität?
Ich bin seit einer Operation etwas gehbehindert. Deshalb leihe ich mir ein E-Bike und erkunde die Insel. Dann wird geprüft, wann die Tide ist. Mit den Stöcken geht es dann zum Strand und zu „meinem“ Strandkorb als das zweite Zimmer am Meer. Als romantisch veranlagter Mensch berühren mich dann gegen Abend besonders die Sonnenuntergänge mit der außergewöhnlichen Stimmung.
Was können wir aus Ihrer Sicht vom Leben auf einer Insel lernen?
Ich glaube: Geduld, Verlangsamung der erlebten Zeit, die gelassene Hinnahme des Wetters, die eingeschränkten Möglichkeiten, der „langen“ Weile durch alle möglichen Zerstreuungen zu entfliehen. Wohin auch? Der Mode-Designer Joop sagte einmal: Heimat ist für mich, wo es gute Wiederholungen gibt. In diesem Sinne ist Langeoog eine Heimat für mich
-jeg-